Darum geht’s in diesem Artikel:
Du hast eine Website – aber bist du dir sicher, dass sie rechtlich einwandfrei ist? Oder hast du irgendwann mal ein Template verwendet, das Impressum schnell kopiert und die Datenschutzerklärung irgendwo eingefügt? Dann wird’s Zeit für einen gründlichen Website-Check. Denn fehlende Pflichtangaben, fehlerhafte Cookie-Banner oder ungesicherte Formulare sind keine Bagatellen – sie können teure Abmahnungen, Bußgelder oder Imageschäden nach sich ziehen. Dieser Artikel zeigt dir, worauf du achten musst: vom Impressum über die DSGVO bis zur Barrierefreiheit. Du erfährst, welche rechtlichen, technischen und gestalterischen Punkte jede Website erfüllen sollte – egal ob du ein Unternehmen, eine Kanzlei, ein Shop oder ein Blog bist.
Warum ein Website-Check so wichtig ist
Die Website ist heute das Aushängeschild jedes Unternehmens. Aber sie ist auch ein rechtliches Risiko, wenn du zentrale Vorgaben missachtest. Die wichtigsten Gefahrenquellen:
- Fehlendes oder unvollständiges Impressum
- Datenschutzverstöße (z. B. Cookies ohne Einwilligung)
- Technische Unsicherheiten (kein SSL, unverschlüsselte Formulare)
- Fehlende Barrierefreiheit oder diskriminierende Inhalte
- Abmahngefährdete Inhalte (falsche Bilder, falsche Versprechen, Wettbewerbsverstöße)
- Schlecht gepflegte Inhalte, veraltete Technik, unseriöse Optik
Ein professioneller Website-Check deckt diese Risiken auf – und schützt dich vor rechtlichen und wirtschaftlichen Schäden.
Checkpunkt 1: Das Impressum
Das Impressum ist Pflicht für alle „geschäftsmäßig“ betriebenen Websites – also fast alle, die nicht rein privat sind. Es muss leicht erkennbar, unmittelbar erreichbar und dauerhaft verfügbar sein.
Pflichtangaben:
- Name, Anschrift, Telefonnummer oder E-Mail
- Vertretungsberechtigte Person (z. B. Geschäftsführer)
- Handelsregister- oder Vereinsnummer
- Umsatzsteuer-ID (falls vorhanden)
- Aufsichtsbehörde (bei bestimmten Berufsgruppen)
- Berufshaftpflichtangaben (z. B. bei Rechtsanwälten, Steuerberatern, Architekten)
Schon kleine Formfehler können abgemahnt werden. Impressumsgeneratoren helfen – aber müssen immer individuell angepasst werden.
Checkpunkt 2: Datenschutzerklärung
Jede Website, die personenbezogene Daten verarbeitet – und das tut fast jede –, braucht eine DSGVO-konforme Datenschutzerklärung. Sie muss alle relevanten Vorgänge abbilden, u. a.:
- Server-Logfiles, IP-Adressen
- Kontaktformulare und Newsletter
- Cookies und Tracking-Tools
- Social Media-Plugins
- Externe Dienste (Google Fonts, YouTube, Cloudflare etc.)
Sie muss leicht auffindbar, aktuell und auf deine Website zugeschnitten sein – pauschale Vorlagen genügen nicht.
Checkpunkt 3: Cookie-Banner und Tracking
Seit dem EuGH-Urteil „Planet49“ ist klar: Nur technisch notwendige Cookies dürfen ohne Einwilligung gesetzt werden. Für alles andere brauchst du ein korrekt eingebundenes Consent-Tool.
Zu beachten:
- Kein Tracking ohne Opt-In
- Ausführliche Cookie-Erklärung im Banner
- Widerspruchs- und Auswahlmöglichkeiten
- Nachweis der Einwilligung
Tools wie Google Analytics oder Meta Pixel sind besonders sensibel – hier brauchst du klare Einwilligungen und oft zusätzliche Schutzmaßnahmen.
Checkpunkt 4: SSL-Verschlüsselung und technische Sicherheit
Eine sichere Verbindung ist Pflicht – spätestens seit Kontaktformulare oder Newsletter genutzt werden. Deine Seite sollte:
- ein gültiges SSL-Zertifikat verwenden (https://)
- keine unsicheren Inhalte oder Verbindungen enthalten
- regelmäßig aktualisiert und gepflegt sein
- gegen Angriffe geschützt sein (Firewall, Backups, Updates)
Ein fehlendes oder fehlerhaftes SSL-Zertifikat ist nicht nur unsicher – es schreckt auch Nutzer ab.
Checkpunkt 5: Barrierefreiheit und Nutzbarkeit
Seit 2025 gelten für viele Websites neue Anforderungen zur Barrierefreiheit. Auch private Betreiber sollten darauf achten, dass ihre Seiten:
- mobil optimiert sind
- lesbare Schriftgrößen verwenden
- kontrastreiche Farben und einfache Sprache nutzen
- Tastaturbedienung und Screenreader-Kompatibilität ermöglichen
Auch SEO und Nutzerfreundlichkeit hängen mit guter Struktur und Barrierefreiheit zusammen.
Checkpunkt 6: Urheberrecht und Inhalte
Achte auf:
- Nutzungsrechte an Bildern, Logos, Schriften
- richtige Quellenangaben
- keine irreführenden Aussagen (z. B. „Testsieger“ ohne Nachweis)
- keine gekauften Bewertungen oder Fake-Angaben
Auch hier drohen Abmahnungen – und bei Verstößen können teure Unterlassungserklärungen oder Klagen folgen.
Tipps der Redaktion
Ein gründlicher Website-Check lohnt sich – und ist oft schneller erledigt, als man denkt. Nutze Checklisten oder kostenlose Tools als Basis. Doch verlass dich nicht auf Generatoren und Plugins allein: Rechtssicherheit braucht immer auch menschliche Kontrolle. Vor allem DSGVO, Impressum und Tracking-Tools sind Pflichtprüfpunkte. Wer professionell auftreten will, muss auch professionell absichern – rechtlich, technisch und inhaltlich.
Wenn du Fragen hast, kannst du jederzeit unsere Hauptseite besuchen.
https://lexpilot.onepage.me
Dort kannst du deine rechtlichen Fragen und Dokumente DSGVO-konform übermitteln. Wir weisen dich gleichsam darauf hin, dass LexPilot keine Rechtsberatung anbietet, sondern lediglich deine Anfrage an Partnerkanzleien weitervermittelt, die dir unmittelbar auf deine Frage kostenfrei Antwort erteilen.
Eine kurze rechtliche Einschätzung durch die Expertenbrille
„Ein Website-Check ist keine einmalige Pflicht – sondern ein dauerhafter Prozess. Technik, Recht und Nutzerverhalten entwickeln sich ständig weiter. Wer hier stehen bleibt, riskiert nicht nur Fehler – sondern Vertrauen und Sichtbarkeit. Gerade im Zeitalter von Datenschutz und KI ist eine rechtssichere und moderne Website das Fundament digitaler Glaubwürdigkeit.“
Björn Kasper, Rechtsanwalt