Dienstag, November 4, 2025

DREI NETTOKALTMIETEN VORAUS – WARUM DIE MIETKAUTION FÜR VIELE ZUR HÜRDE WIRD

Die Mietkaution stellt für viele Mieter eine finanzielle Herausforderung dar. In Deutschland ist es üblich, dass Vermieter eine Kaution verlangen, die bis zu drei Nettokaltmieten betragen darf. Diese Summe muss in der Regel zu Beginn des Mietverhältnisses hinterlegt werden und dient dem Vermieter als Sicherheit für mögliche Schäden oder ausstehende Zahlungen. Doch nicht jeder Mieter kann oder möchte diese Summe auf einmal aufbringen. Glücklicherweise gibt es Alternativen zur klassischen Barkaution, die sowohl für Mieter als auch für Vermieter Vorteile bieten können. Eine Möglichkeit ist die Mietkautionsversicherung, bei der eine Versicherung die Bürgschaft gegenüber dem Vermieter übernimmt. Der Mieter zahlt dafür eine jährliche Prämie, behält aber seine Liquidität. Ein weiterer Vorteil ist, dass der Mieter im Schadensfall nicht sofort zahlen muss, sondern die Versicherung zunächst einspringt. Allerdings muss der Vermieter dieser Form der Kautionsstellung zustimmen. Eine weitere Alternative ist das Mietkautionskonto, bei dem die Kautionssumme auf ein separates, verzinstes Konto eingezahlt wird. Diese Variante bietet Transparenz und Sicherheit für beide Parteien, allerdings ist das Kapital während der Mietdauer gebunden. Für Mieter, die ihre Kaution nicht nur sicher, sondern auch gewinnbringend anlegen möchten, bietet sich das Mietkautionsdepot an. Hierbei wird die Kaution in Form von Wertpapieren hinterlegt, was die Chance auf höhere Renditen bietet, jedoch auch Risiken birgt. Eine weitere Alternative ist die Bürgschaft durch Dritte, beispielsweise durch Familienangehörige oder Freunde. Hierbei verpflichtet sich der Bürge, im Schadensfall für die Verbindlichkeiten des Mieters einzustehen. Diese Variante erfordert ein hohes Maß an Vertrauen zwischen Mieter und Bürge und wird nicht von allen Vermietern akzeptiert. Die Wahl der passenden Kautionsform hängt von den individuellen finanziellen Möglichkeiten und Präferenzen des Mieters sowie von der Zustimmung des Vermieters ab. Es ist ratsam, sich vor Vertragsabschluss umfassend über die verschiedenen Optionen zu informieren und gemeinsam mit dem Vermieter eine geeignete Lösung zu finden.​

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Neue Wohnung, neue Chancen – doch der Einstieg beginnt oft mit einem Schlag ins Portemonnaie. Wer heute eine Wohnung mieten will, muss in der Regel eine Mietkaution hinterlegen. Bis zu drei Nettokaltmieten sind erlaubt. Das bedeutet: schnell mal 1.800 bis 3.000 Euro – einfach so, als Sicherheit für den Vermieter. Für viele Menschen ist das kaum leistbar. Gerade in Großstädten wird die Kaution zur Einstiegsbarriere. Doch was viele nicht wissen: Es gibt legale, praktikable Alternativen zur klassischen Barkaution. Und die verschaffen nicht nur finanzielle Luft, sondern auch echte Flexibilität.

Kautionsversicherung – die clevere Variante für dein Konto

Die Mietkautionsversicherung, auch Kautionsbürgschaft genannt, ist die bekannteste Alternative zur Barkaution. Das Prinzip: Du hinterlegst kein Geld, sondern schließt eine Versicherung ab, die im Ernstfall für dich einspringt. Der Vermieter erhält eine Bürgschaftsurkunde, die ihm dieselbe Sicherheit bietet wie eine Barzahlung. Du zahlst dafür eine jährliche Prämie – abhängig von der Kautionshöhe, meist zwischen 4 und 6 % der vereinbarten Summe. Vorteil: Du musst dein Geld nicht blockieren und hast es für andere Anschaffungen oder Umzugskosten verfügbar. Wichtig: Der Vermieter muss dieser Form zustimmen.

Mietkautionskonto – die klassische Lösung mit Einschränkungen

Wer auf Nummer sicher gehen will, kann die Kaution auf einem separaten Mietkautionskonto hinterlegen. Dieses läuft auf deinen Namen, wird aber zugunsten des Vermieters verpfändet. Der Vorteil: Das Geld bleibt dein Eigentum und wird bei ordnungsgemäßer Rückgabe der Wohnung verzinst zurückgezahlt. Nachteil: Die Zinsen sind heute oft minimal, das Geld bleibt über die gesamte Mietdauer blockiert – und gerade bei längeren Mietverhältnissen kann das ärgerlich sein.

Mietkautionsdepot – für Anleger mit Sicherheitsbedürfnis

Eine etwas weniger bekannte, aber erlaubte Möglichkeit ist das sogenannte Mietkautionsdepot. Hier wird die Kaution in Form von Wertpapieren – meist Fonds oder Anleihen – hinterlegt. Du profitierst potenziell von Rendite, der Vermieter erhält im Gegenzug eine Verpfändungserklärung. Dieses Modell lohnt sich vor allem bei höheren Kautionsbeträgen und längeren Mietverhältnissen. Wer schwankende Kurse nicht scheut und lieber investiert statt blockiert, findet hier eine interessante Alternative. Auch hier gilt: Vermieterzustimmung ist Pflicht.

Bürgschaft durch Dritte – Vertrauen ersetzt Kapital

Nicht jeder kann oder möchte eine Versicherung abschließen. In solchen Fällen ist auch eine Bürgschaft durch Dritte – etwa Eltern, Verwandte oder Arbeitgeber – möglich. Der Bürge erklärt sich bereit, im Schadensfall für die Kaution einzustehen. Der Vorteil liegt auf der Hand: Der Mieter spart sich die Einzahlung, der Vermieter erhält eine belastbare Sicherheit. Der Haken: Nicht alle Vermieter akzeptieren diese Form – und der Bürge muss finanziell dazu in der Lage sein, für den Mieter einzustehen.

Was du als Mieter wissen musst – und was der Vermieter verlangen darf

Gesetzlich ist geregelt, dass die Mietkaution maximal drei Nettokaltmieten betragen darf – nicht mehr. Sie kann in drei gleichen Monatsraten gezahlt werden. Zudem hat der Mieter ein Recht auf getrennte Verwahrung seines Geldes. Der Vermieter muss die Kaution verzinst anlegen – wobei die Zinserträge dem Mieter zustehen. Und: Nach Ende des Mietverhältnisses ist die Kaution zügig zurückzuzahlen, sobald alle Ansprüche abgegolten sind. Dennoch gilt: Die konkrete Kautionsform muss im Mietvertrag vereinbart werden – ob bar, versichert, verpfändet oder verbürgt.

Alternativen im Überblick – und was sie leisten müssen

Jede Alternative muss eines garantieren: dieselbe Sicherheit wie eine Barkaution. Ob Versicherung, Depot oder Bürgschaft – der Vermieter darf kein Risiko tragen. Für Mieter ist wichtig, dass sie rechtzeitig mit dem Vermieter sprechen, eine einvernehmliche Regelung treffen und alles vertraglich dokumentieren. Auch wenn viele Alternativen sinnvoll sind: Ohne Zustimmung des Vermieters läuft nichts.

Tipps der Redaktion

Prüfe frühzeitig vor Vertragsunterzeichnung, welche Kautionsform dein Vermieter akzeptiert. Kalkuliere deine Liquidität realistisch – und entscheide dich für die Variante, die zu deiner finanziellen Lebenssituation passt. Wenn du keine hohen Beträge blockieren willst, kann eine Versicherung sinnvoll sein. Wenn du ohnehin Wertpapiere hältst, kann ein Depotmodell attraktiv sein. Und wenn du familiäre Unterstützung hast, kann auch eine Bürgschaft sinnvoll sein. Wichtig: Achte immer auf klare Regelungen im Mietvertrag – und darauf, dass du einen schriftlichen Nachweis über die Form der Kaution erhältst.

Wenn du weitere Fragen zum Thema hast, kannst du gerne unser Kontaktformular nutzen:

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