Montag, September 29, 2025

Grundsteuerbescheid prüfen – So wehrst du dich gegen falsche Berechnungen

Mit der Grundsteuerreform 2025 erhalten Eigentümer neue Grundsteuerbescheide, die auf aktualisierten Bewertungsmodellen basieren, doch viele dieser Bescheide enthalten Fehler bei Flächen, Nutzung, Bodenrichtwert oder Gebäudedaten, weshalb sich eine sorgfältige Prüfung lohnt, insbesondere da Einspruch oder Widerspruch nur innerhalb eines Monats möglich ist und eine falsche Bewertung zu jahrzehntelangen Mehrbelastungen führen kann, die du durch rechtzeitige Reaktion vermeiden kannst.

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Darum geht’s in diesem Artikel:

Viele Eigentümer haben ihn bereits erhalten: den neuen Grundsteuerbescheid. Was harmlos klingt, sorgt in der Praxis für Frust, Verwirrung – und in zahlreichen Fällen für unberechtigte Mehrbelastungen. Denn durch die Grundsteuerreform ab 2025 wird die Steuer nicht mehr pauschal berechnet, sondern basiert auf neuen Bewertungsmodellen. Das führt oft zu Fehlern: falsche Wohnflächen, unzutreffende Bodenrichtwerte oder fehlerhafte Nutzungsklassen. Dieser Artikel zeigt dir, wie du deinen Bescheid richtig prüfst, wann sich ein Einspruch lohnt, welche Fristen gelten und wie du dich effektiv gegen eine zu hohe Grundsteuer wehren kannst. Wer jetzt handelt, kann bares Geld sparen – über Jahre hinweg.

Was ist der Grundsteuerbescheid?

Der Grundsteuerbescheid ist der Verwaltungsakt, mit dem die Kommune die jährlich zu zahlende Grundsteuer festsetzt. Er basiert auf drei Stufen:

  1. Feststellung des Grundsteuerwerts durch das Finanzamt
  2. Festsetzung des Steuermessbetrags (ebenfalls Finanzamt)
  3. Festsetzung der tatsächlichen Grundsteuer durch die Gemeinde

Der Fehler kann also an mehreren Stellen entstehen – und ist für Laien oft nicht sofort erkennbar.

Warum jetzt so viele Fehler passieren

Mit der Reform wurde das gesamte Bewertungsverfahren umgestellt. Dabei nutzen die Finanzämter Massendaten – mit automatisierten Verfahren. Häufige Fehlerquellen:

  • Falsche Wohn- oder Grundstücksflächen
  • Veraltete oder unzutreffende Gebäudedaten
  • Unrealistisch hohe Bodenrichtwerte
  • Fehlende Unterscheidung von Eigennutzung und Vermietung
  • Falsche Einstufung bei Land- oder Forstwirtschaft

Diese Fehler führen dazu, dass viele Eigentümer viel zu hohe Steuerlasten erhalten – die über Jahrzehnte bestehen bleiben können, wenn man sie nicht angreift.

Was kannst du gegen einen fehlerhaften Bescheid tun?

Du hast zwei Ansatzpunkte:

  1. Gegen den Feststellungsbescheid und/oder den Grundsteuerwertbescheid kannst du innerhalb eines Monats Einspruch beim Finanzamt einlegen – schriftlich, am besten mit Begründung.
  2. Gegen den eigentlichen Grundsteuerbescheid der Gemeinde kannst du Widerspruch einlegen – je nach Landesrecht in Schriftform oder online. Auch hier gilt meist eine Frist von einem Monat.

Wichtig: Wer keinen Widerspruch oder Einspruch einlegt, akzeptiert den Bescheid – und zahlt womöglich über Jahre zu viel.

Wie erkennst du, ob der Bescheid fehlerhaft ist?

Prüfe folgende Punkte ganz genau:

  • Stimmen Grundstücksgröße und Wohnfläche?
  • Ist die Nutzungsart korrekt angegeben?
  • Entspricht der Bodenrichtwert dem tatsächlichen Marktwert in der Region?
  • Sind die Angaben zu Baujahr und Gebäudebeschaffenheit korrekt?
  • Wurde Eigentum korrekt als selbstgenutzt oder vermietet bewertet?

Zudem kannst du bei deiner Kommune oder beim Gutachterausschuss die Bodenrichtwertkarte einsehen – hier offenbaren sich viele Bewertungsfehler.

Lohnt sich der Aufwand wirklich?

Ja – denn die Grundsteuer gilt dauerhaft. Wer heute 200 Euro jährlich zu viel zahlt, verliert über 10 Jahre schon 2.000 Euro – ohne dass es jemand merkt. In vielen Fällen kann der Bescheid durch Einspruch korrigiert werden. Auch eine rückwirkende Anpassung ist möglich, wenn die Bewertung offensichtlich unrichtig ist.

Wer hilft bei der Prüfung?

Du kannst dich an folgende Stellen wenden:

  • Steuerberater oder Fachanwälte für Steuerrecht
  • Eigentümerverbände (z. B. Haus & Grund)
  • Online-Dienste mit Grundsteuerprüfung
  • Kommunale Beratungsstellen oder Bürgerbüros

Auch LexPilot vermittelt dir kostenfrei eine Ersteinschätzung durch spezialisierte Kanzleien – schnell und unverbindlich.

Tipps der Redaktion:

Wenn du einen Grundsteuerbescheid erhalten hast, prüfe ihn sorgfältig – am besten mit professioneller Unterstützung. Lass dich nicht von komplizierten Berechnungen abschrecken: Viele Fehler sind systematisch. Der Einspruch lohnt sich gerade dann, wenn die neue Steuer deutlich über der bisherigen liegt. Und vergiss nicht: Die Frist läuft ab Zugang, nicht ab Ausstellungsdatum.

Wenn du Fragen hast, kannst du jederzeit unsere Hauptseite besuchen.
https://lexpilot.onepage.me

Dort kannst du deine rechtlichen Fragen und Dokumente DSGVO-konform übermitteln. Wir weisen dich gleichsam darauf hin, dass LexPilot keine Rechtsberatung anbietet, sondern lediglich deine Anfrage an Partnerkanzleien weitervermittelt, die dir unmittelbar auf deine Frage kostenfrei Antwort erteilen.

Eine kurze rechtliche Einschätzung durch die Expertenbrille:

„Die Grundsteuerreform 2025 bringt Transparenz – aber auch viele Fehler. Die Finanzämter verarbeiten riesige Datenmengen in kurzer Zeit. Das öffnet Tür und Tor für Bewertungsfehler. Wer sich nicht wehrt, zahlt dauerhaft zu viel – still und leise. Wer sich aber informiert und Einspruch einlegt, hat gute Chancen auf Korrektur. Gerade bei hohen Bodenwerten oder unklaren Nutzungsklassen lohnt sich ein genauer Blick – oder gleich ein Anwalt mit Expertise im Steuerrecht.“

Björn Kasper, Rechtsanwalt

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